Selbsthilfegruppe „Hör mir zu!“
für pflegende Angehörige von Menschen mit Demenz

Meine Geschichte begann am 23.01.2017 und soll allen Mut machen, die sich in dieser Situation befinden. Mein 54-jähriger Mann Martin bekam am 23.01.2017 eine Hirnblutung, einen Thalamusinfarkt auf der linken Seite. Es stellte sich schnell heraus, dass mein Mann nicht operiert werden konnte. Nach dem Krankenhaus kam die Reha in der Westerwaldklinik. Bis zu diesem Zeitpunkt dachte ich noch, das schaffen wir. Er kam am 4.4.2017 aus der Reha nach Hause und ich merkte viel zu schnell, dass vieles nicht mehr normal war. Mein Mann war nicht mehr da. Die Person, die jetzt im Bett lag, konnte nichts mehr. Ich suchte mir Hilfe und fand schnell raus, dass es in Remscheid Hilfsangebote gibt, jedoch diese kaum einer kennt. Meine erste Anlaufstelle war die Krankenkasse und die Pflegeberatung der Stadt Remscheid. Die Pflegeberatung hat mir persönlich im Nachgang sehr geholfen, auch wenn ich so manches Mal dachte – die hat echte keine Ahnung.

 

Aber es kam anders. Die Pflegeberatung wurde zu meiner wöchentlichen Anlaufstelle. Ich, stellte nichts mehr in Frage ging zu Ihren Terminen von „Gut Beraten“ und wurde zur selbsternannten ehrenamtlichen Fachkraft für pflegende Angehörige. Natürlich ging ich auch in das Alzheimer Cafe der Stiftung Tannenhof. Auch dort merkten die Moderatoren schnell, dass ich mich ernsthaft mit dem Theama auseinander setzte und innerhalb der Gruppe jedem mit Rat & Tat zur Seite stand. Ich riet zu Informationen, die Sie nicht erzählen durften, mir aber geholfen haben. Bis eines Tages eine der Moderatoren des Alzheimer Cafes meinte, ich solle eine eigene Selbsthilfegruppe für pflegende Angehörige von Menschen mit Demenz in Remscheid gründen. Sie fände das gut, wenn es eine Selbsthilfegruppe aus der Sicht eines pflegenden Angehörigen gäbe. Der Gedanke war gut. Da ich ein Powerpaket bin und mich die Pflegesituation nicht auslastet, nahm ich meine neue Aufgabe sehr ernst. Anfangs wurde ich auch von vielen belächelt. Eine pflegende Angehörige will selber eine Selbsthilfegruppe gründen. Ich suchte nach Räumlichkeiten und nervte dann immer wieder die Mitarbeiterin der Pflegeberatung der Stadt Remscheid.

 

Nach einiger Zeit bekam ich von Ihr die Kontaktdaten von Herrn Schmidt. Wir trafen uns im Fachdienst Soziales und Wohnen, Alleestr. 66, Zimmer 107 zu einem ersten persönlichen Gespräch. Es folgte dann noch ein reger Austausch mit Herrn Schmidt, um Ihn auf meinen Stand zu bringen. Er merkte schnell, dass ich diese Selbsthilfegruppe will und ich keine Eintagsfliege bin. Er nahm mich ernst und überarbeitete alle Informationen die ich im Laufe der Zeit zusammen getragen hatte. Auf einmal hatten wir einen Raum, es gab einen Namen der zu unserer Selbsthilfegruppe passte. Wir führten gemeinsam die Gespräche, ich persönlich wurde jetzt endlich wahr genommen. Ich wurde jetzt nicht mehr belächelt als pflegende Angehörige, sondern es war die pflegende Angehörige Susanne Heynen die mit Herrn Schmidt von der Stadt Remscheid die Selbsthilfegruppe „Hör mit zu“ gründet.
Es folgten Gespräche, Ideen und Termine. Seitdem ist es meine neue Aufgabe mich um die Probleme der pflegenden Angehörigen in Remscheid zu kümmern.

 

Am 20.05.2019 wurde die Selbsthilfegruppe „Hör mir zu“ vorgestellt. Es war eine tolle Veranstaltung, die ich nicht so schnell vergessen werde.
Wir arbeiteten bis zum 31.12.2019 beide gut zusammen für „Hör mir zu“ und haben trotz der kurzen Zeit schon einiges auf den Weg gebracht.

 

Da die Zahl der pflegenden Angehörigen von Menschen mit Demenz in Remscheid immer größer wird, habe mich dazu entschlossen, mich von der Stadt Remscheid zu trennen, um eine eigene Selbsthilfegruppe für pflegende Angehörige von Menschen mit Demenz auf den Weg zu bringen.

 

Die neue Gruppe von „Hör mir zu!“ startete am 27.1.2020 in den Räumen der Diakonie,
in der Zeit von 11:30 – 15.00 Uhr, Ambosius – Vassbender - Platz 1, 42853 Remscheid.

Aber, damit ist es noch nicht genug. Es stehen noch etliche Projekte an,
welche mir sehr am Herzen liegen und nach Corona umgesetzt werden:

„Spiel mit mir“

Richtet sich an alle pflegende Angehörige mit ihren an Demenz erkrankten Angehörigen, die noch andere Menschen kennenlernen möchten, um mit Ihnen zu Spielen, Lesen, Lachen oder auch zu Weinen.

 

 

„Besuchshundedienst“

Ist für alle geeignet die Hunde gerne haben. Ich besuche Sie mit meinen beiden 4beinern Pauline & Barney zu Hause.

Einzige Vorraussetzung:
Sie haben genug Kochzwieback, Reiswaffeln, Banane oder Knäckebrot im Haus.

 

„Benefizkonzert“

Für alle mit Remscheids größtem Pop- und Gospelchor Mixed Generations unter der Leitung von Christoph Spengler.